Ein Bericht von ZR
Baubeschreibung und Geschichte Teil 1
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Es begann damit, als ich ein "Landserheft" über Kampfschwimmer und Sprenbootfahrer gelesen habe.
Schlagwort : SPRENGBOOT . . . ein neues Schiffsmodell, das "DEUTSCHE SPRENGBOOT" mußte entstehen
und eine Rarität sollte es auch werden.
Der Zufall wollte es so:
Die Firma "Eggenweiler / aeronaut" hatte einen Bauplan im Maßstab 1:10 im Angebot.
Alle Bauelemente des Originalplanes wurden nun um 50% vergrößert.
Der Bootskörper entstand in Knickspantbauweise. Als Beplankung für Rumpf und Decksaufbauten diente
Balsaholz, Sperrholz, ABS und Aluminium.
Um das gesamte Bootsmodell stabil und unverwüstbar zu machen wurden zwei Polyesterharzlagen aufgelegt
. . . danach Polyesterfeinspachtel und dann . . . schleifen . . . schleifen.
Ein Polyester-Endlack brachte schließlich den letzten Schliff.
Es folgte die Lackierung nach diversen Vorlagen.
Der Bug-Stoßbügel ist aus Vollmessing.
Der "Kampfschwimmer" ist eine modifizierte Kamikazefigur ( Flieger ),
sitzend im Heckteil des Bootes.
Der Antrieb: Ein E-Motor 12V "SPEED 600 BB TURBO", Direktantrieb auf eine Zweiblattrennschraube mit 45cm
Durchmesser.
Vorwärtsfahrt geregelt über einen elektronischen Fahrtregler mit SPEED-Schalter.
Gelenkt wird das Ruderblatt über einen Seilzug und Knüppeldirektsteuerung, so wie im Flugzeugcockpit !
Problematisch war die Platzierung der Akkusätze, um das Boot nicht "kopflastig" werden zu lassen,
da der Sitzplatz mit Fahrerfigur im Heckteil 1/3 Raum kostete.
. . . Fehlte eigentlich nur noch der Sprengsatz mit Aufschlagzünder im Bugteil . . . doch eine "Selbstversenkung"
war nicht eingeplant !
Das Gesamtfahrverhalten könnte man nun als "rennbootähnlich" bezeichnen.
ZUR GESCHICHTE
Der Typ der Sprengboote wurde im Laufe der letzten Kriegsjahre 1944/45 von der Deutschen Kriegsmarine entwickelt.
Diese Boote wurden als sogenannte Kleinkampfmittel bezeichnet.
Ihr Aufbau war dementsprechend einfach und doch zeigte sich im Einsatz, daß mit diesem Bootstyp auch Erfolge erzielt werden konnten.
Die Sprengboote zeichneten sich durch eine
sehr hohe Geschwindigkeit in Verbindung mit einer großen Wendigkeit auch bei leichtem Seegang aus.
Diese Spengboote wurden auf allen möglichen Yacht- und Bootsweften in Deutschland und im
besetzten Ausland gebaut.
An Motoren kamen jeweils greifbare und vorhandene hochtourige
Automotoren zum Einbau.
Die Boote wiesen je nach Bauwerft kleinere Unterschiede im Aussehen auf.
Der Einsatz dieser Boote wurde als sogenanntes "Himmelfahrtskommando"
bezeichnet, denn nicht immer gelang es dem Fahrer dieses Kleinkampfmittels rechtzeitig
"auszusteigen".
Im Einsatz hatte das Boot in seinem Bugraum Sprenstoff geladen, welcher beim Auftreffen
auf ein Ziel durch eine Gefechtspistole zur Explosion gebracht wurde.
Je nach den Gegebenheiten des gefahrenen Einsatzes ging der Fahrer mit dem Boot bis zu 100 Meter
und näher an das Ziel heran, um sich anschließend mittels Preßluft aus dem Sitz herausschießen zu lassen.
Im gleichen Augenblick öffnete sich unter dem Fahrer ein Schlauchboot, um diesen
aus der Seenot zu retten.
Das Schlauchboot war zuvor wie ein Fallschirm verpackt und diente gleichzeitig als Sitzkissen und Rückenlehne im Boot.
In der Zwischenzeit steuerte das Boot mit Höchstgeschwindigkeit und festgelegten Steueknüppel auf sein Ziel zu, um es zu vernichten.
Der Stoßbügel am Bug wurde auch bei diesen Kleinkampfmitteln immer gefahren, um kleine Beschädigungen des Bootskörpers zu vermeiden.
Beim Aufprallen am Ziel wurde er weitgehend deformiert, die Sprengladung wird zur Entzündung gebracht.
Im Bug dieses Sprengbootes gibt es einen Behälter mit 300 Kilo hochbrisanten Sprengstoffs mit Aufschlag- und Wasswerdruckzündung.
Das Boot wird - wie schon erwähnt - von einem einzelnen Mann ( Ausbildung Kampfschwimmer ) bedient, der sein Ziel mit dem ganzen Boot
ansteuert, bis auf kleinste Distanz heranfährt, bevor er die Steuerung festsetzt und sich nach
hinten hinauskatapultiert.
Unmittelbar vor dem Absprung bedient er einen kleinen Hebel und
das Boot rast mit AK ( = Äußerster Kraft ) auf sein Ziel los.
Das Heck wird bei dem Aufprall durch die kleinen Sprengkörper,
die rings um das Boot verteilt sind, vom Bug gelöst und versinkt rasch, während der Bug mit der Sprengladung bis auf eine genau ausgerechnete Tiefe
absinkt, dort explodiert und ein großes Leck in den Rumpf des angegriffenen Schiffes reißt.
Bei 300 Kilo Sprengstoff kann man sich ausrechnen, wie groß so ein Leck sein wird !
Sprengboote sind teils umgebaute Sport-Motorboote ( auch MTM genannt ).
Es ist ca. 5,20 Meter lang ( ü. A. ) und ca. 1,90 Meter breit ( ü. A. ), hat einen flachen Boden
und wird von hochtourigen Benzin-Motoren ( z. B. 2500-cm-Alfa-Romeo-Motor ) angetrieben.
Es wird dabei eine AK von bis zu 32 Meilen ermöglicht.
Die Höchstreichweite des Sprengbootes beträgt bei voller Fahrt ca. 5 Stunden.
Der Schraubenruderblock des Bootes ist außenbords angebracht und so schwenkbar, daß er leicht gehoben werden und ohne sich zu vertörnen, jedes Sperrhindernis überwinden kann.
Das ist äußerst wichtig beim Überfahren von Netz - oder Seilsperren.
DEUTSCHES SPRENGBOOT
Bauwerft : Rambeck / Starnberg
Sonstige Jacht-/Bootswerften in Deutschland und Ausland
Geschwindigkeit : 40 Knoten = 75Km/h = 20,8m/s
Antrieb : Hochtourige Benzin-Motoren |
Technische Modell-Daten :
Maßstab = 1 : 6,6 ( Original M1:1 )
Länge = ca. 66 cm ( 4,35 m )
Breite = ca. 19 cm ( 1,25 m )
Höhe = ca. 17,5 cm ( 1,13 m )
Gewicht = ca. 3,5 kg |
TORNADO-Sprengboot ( Projekt 1945 )
. . . als Antrieb diente ein Argus-Pulsoschubrohr ( 335 kp )
Höchstgeschwindigkeit: ca. 46 kn . . . 700 kg Spreng-Ladung
Schwimmkörper stammen von der Junkers Ju52
MTM "Barchino Esplosivo" = Italienische Version
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